Jakobsbrunnen

Rückblende zum Brunnenfest

 

 

Die Kirchplatzeröffnung und das Brunnenfest haben großen Zuspruch aus der Stammheimer Bürgerschaft erhalten.

Für den Vorstand des Bürgerverein war es beeindruckend, wie viele sich im Stadtbezirk mit dem Thema des Jakobsbrunnen auseinandergesetzt haben.

Ob es nun die Recherchen von Herrn Günther Kämpfe bezüglich des Namensursprungs des Jakobsbrunnen waren, das Theaterstück, aufgeführt beim „Großen Fest rund um den Kirchturm“ das die Sponsorenthematik zur Wasserfinanzierung auf die Schippe nahm, die hervorragende Brunnenpredigt von Herrn Pfarrer Gruber am darauffolgenden Sonntag. Erfrischend und gleichzeitig rührend auch der Tanz der Wassergeister, eine Aufführung der TV Vorschulkinder und deren Mütter unter der Leitung von Frau Gabi Oberkersch.

 

 

 

 

Ebenso beeindruckend war die große Zahl der Helferinnen und Helfer, die das Gelingen des Festes erst möglich gemacht haben.

 

Hervorheben wollen wir die gelungene Kooperation zwischen den Sportvereinen TV Stammheim und SC Stammheim, der Chorvereinigung Stammheim, der Jugendfarm, dem Jugendhaus Stammheim und dem Bürgerverein Stuttgart-Stammheim e.V. bei der Organisation und der Abwicklung des Festes.

 

Dank der Jazz Dance Truppe, unter Leitung von Frau Mandel, die unter den Klängen von Queen eine Tanzshow vor der Johanneskirche bot, die die Besucher mitriss.


Dank dem Evangelischen Posaunenchor unter der Leitung von Hartmut Decker, der die Kirchplatzeröffnung und Brunnenübergabe eindrucksvoll musikalisch umrahmte.

Dank der orientalischen Tanzgruppe AL Nougum unter der Leitung von Frau Masen, die mit diesen Darbietungen dem Festtag weitere Glanzlichter aufsetzte. Die Tanzgruppe verzichtete übrigens auf das Honorar zugunsten des Jakobsbrunnens.

Dank dem Musik und Theaterverein Zuffenhausen, der mit einem zweistündigen Potpourrie für exzellente Unterhaltung sorgte sowie der Chorvereinigung und dem Liederkranz Stammheim unter Leitung von Herrn Walka, die mit Gesang  zur Kaffeestunde die Gäste erfreute.

 

Dank und Nachsicht bei allen Anwohnern für die Unannehmlichkeiten im Vorfeld und beim Abbau des Festes.

 

Dank auch den Mitarbeitern des Bezirksrathauses bei der unbürokratischen Hilfe im Zusammenhang mit der Abwicklung des Festes.

 

 

Der Jakobsbrunnen

 

 

Die Idee: Aufgrund historischer Zeugnisse vorgeschlagen von Platz-Architekt Richard Christopher, initiiert vom Bürgerverein Stuttgart-Stammheim.

 

 

Der Charakter: Dorfbrunnen, Tränke, Material: Pfaffenhofer Schilfsandstein, Trog aus einem Monolit herausgearbeitet 250cm x 110cm x 65cm. Brunnensäule 50cm x 50cm x 170cm mit Wappen.

 

 

Das Wasser: Bodenseetrinkwasser in bester Qualität, Anschluß im Ev. Pfarrhaus mit separater Wasseruhr und Zeitschaltuhr. Läuft von Anfang April bis Ende September nur tagsüber. Die Betriebskosten werden vom Bürgerverein aus dem Erlös des Brunnenfests und durch Spenden von Firmen und Bürgern Stammheims finanziert.

 

 

Das Wappen auf der Brunnensäule, das dem Brunnen seine Identität verleiht, hat Herr Riedl, Hersteller des Brunnens als persönliche Draufgabe gespendet.

 

 

Der Bürgerverein Stuttgart-Stammheim e.V. hat DM 32000.-, die wir an Spenden gesammelt haben, zur Finanzierung beigetragen.


Es sagte bei der Brunnenübergabe...

 

Bürgermeister Matthias Hahn: „Ich habe vor 15 Minuten das Wasser gekostet und stehe noch immer hier.“

 

Sika Betriebsleiter Stammheim Jürgen Lochner: „Uns, der Sika Chemie, als einem Unternehmen mit langer Tradition hier am Standort Stammheim, war es ein großes Anliegen, dieses Projekt zu unterstützen und somit unsere Verbundenheit mit Stammheim zu zeigen. Wir hoffen, dass der Jakobsbrunnen ein kommunikativer Treffpunkt hier in der Gemeinde wird und die gute Verbindung zwischen Stammheim und der Sika Chemie noch lange fortbesteht“.

 

Martin Hechinger: „Stammheim hat ein Stück Lebensraum zurückgewonnen, das früher den Autofahrern gehört hat“... und „Der Brunnen gehört nicht dem Bürgerverein, er gehört der ganzen Bürgerschaft Stammheims“.

 

Zur Geschichte des Jakobsbrunnens

 

 

Lektor Günther Kämpfe hat in den Kirchenbücher eine mögliche Erklärung für den Namensursprung des Jakobsbrunnens gefunden. Beim Stöbern in der Stammheimer Ortsgeschichte ist er auf zwei unter die Haut gehende Kriminalfälle gestoßen. Pfarrer Johannes Rau hat sie in den Jahren 1600 und 1603 ins Sterberegister eingetragen.

 

 

Zum Inhalt:

Der Hof Michael Steinbrenners lag dem Pfarrhaus gerade gegenüber, und der Brunnen an dem die arme Frau den Tod fand, war derjenige der nun an fast selber Stelle wieder entstanden ist. Leider ist nichts darüber berichtet, wer der oder die Täter waren, welche Motive sie hatten und ob die Taten gesühnt wurden. Hingen die beiden Fälle gar zusammen?

Freie Übersetzung aus den Kirchenbucheintragungen um 1600 und 1603:

 

Den 25t (en) Septembris, ist Barbara Hans Frey von Holtzheim Göppingen Amptes eines Wannenflickers haußfrauw zur Erden bestettigt worden. So den 24t(en) eiustem (lat. diesen Monats) durch einen unverstehenen fahrlichen Schuß von Michael Steinbrenners hof (raithe?) auß, unter den Fehren (Föhren südt. für Kiefer) bey dem Brunnen sitzen (dt) ein Kind säugendt ist erschossen worden, hatt(e) gleichwohl Iro bekhandtnuß gethan, und Ihres Glauben genügsame Rechenschaft geben.

Auszug aus dem Kirchenbuch 1600.

 

An San Jakob Abend ist Adam Steinbrenner ein feiner fromer wohlbescheidener Junggesell zur Erden bestettiget worden, welcher aus dem fleckhen Zuffenhausen, als er von einer Hochzeit znachts nach dem nachtess(en) zwischen 12 und 1 uhr alhero nach Stamheim mit vier Jung gesell(en) gehen wöll (en)aufgewartet und mit einem Zaunstecken under dem rechten aug(e) bößlicher unachtparlicher weiß(e) jämmer gestoch(en) worden.

Vorabend von St. Jakob (25. Juli) also 24. Juli.

Auszug aus dem Kirchenbuch 1603.

Freude bei den Eröffnungsgästen über Stuttgarts neuesten Brunnen,

den Jakobsbrunnen in Stammheim.