Grußwort

 

Dass der „alte Flecken" Stammheims als Sanierungsgebiet festgelegt worden ist, zahlt sich jetzt aus.

 

So entsteht gerade „eine grüne Insel mitten im Ortskern".  Gemeint ist damit der Rathaushof.  "Rund ums Bezirksrathaus" wurden schon einige Bauvorhaben realisiert, andere sind auf gutem Weg dahin.

 

Als erstes bezogen wurde das städtische Gebäude Kornwestheimer Str. 9, ein verputztes Fachwerkwohnhaus mit barockem Kern. Es steht unter Denkmalschutz. Es handelt sich um das erste Schulhaus Stammheims mit Lehrerwohnungen. Jetzt beherbergt es außer drei Wohnungen auch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst.

 

Frisch herausgeputzt ist auch das 113 Jahre alte städtische Gebäude Kornwestheimer Str. 7, das zweite Schulhaus mit Lehrerwohnungen. Vor 40 Jahren zog die Stadtteilbücherei ins Erdgeschoß. Das vorher dunkel und abweisend wirkende Gebäude hat jetzt ein einladendes Aussehen erhalten. Durch eine Rampe und einen Aufzug muß jetzt kein Besucher mehr abgewiesen werden. Statt 130 hat die Bücherei jetzt 630 Quadratmeter zur Verfügung. Neu ist auch ein Lesebalkon und ein Lesegarten.

 

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Von der Bücherei einen Steinwurf entfernt ist das Heimatmuseum im städtischen Gebäude Kornwestheimer Str. 13 vom Rathaushof zu Fuß zu erreichen.  Der vor fünf Jahren gegründete Heimatverein hat mit viel Engagement aus dem ehemaligen Farrenstall ein Schmuckstück für Stammheim,  ein Heimatmuseum, geschaffen.  Nicht nur in, auch um das Gebäude herum kann man jetzt Feste feiern.

Der Wunsch des Bezirksbeirats ist, auch das Bezirksrathaus servicefreundlicher umzugestalten. Dazu ist es notwendig im Bezirksrathaus weitere Diensträume für den Publikumsverkehr bereit zu stellen.  Außerdem muß ein Kinderwagen- und behindertengerechter Zugang geschaffen werden.

 

Rund ums Schloß und die Johanneskirche" schreitet die Sanierung ebenfalls
voran.

 

Die unter Denkmalschutz stehende Schloßscheuer wird instandgesetzt und modernisiert. Dann stehen Räumlichkeiten für die Begegnungsstätte Stamrnheirn und für verschiedene Stammheimer Vereine und Institutionen zur Verfügung.

 

Zum Kirchplatz hat der Bürgervereinsvorsitzende Herr Martin Hechinger in seinem Beitrag alles wesentliche dargestellt.

 

Ausschlaggebend für das Wohlfühlen im Stadtbezirk ist die Zurückeroberung der Plätze und Straßen durch den Menschen und die Zurückdrängung unseres „Vierrädrigen Freundes".

 

Wichtig bei der Sanierung ist deshalb auch der Rückbau von Plätzen (Kirchplatz, Freihofplatz) und von Straßenabschnitten (z.B. Kornwestheimer Straße, Möglinger Straße).

 

Stammheim ist bisher der einzigste Stadtbezirk Stuttgarts, der aus Lärrnschutzgründen für LKW's über 3,5 t gesperrt ist.

 

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Trotz der überdurchschnittlichen Kinderzahl in Stammheim und den vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die oft keinen Führerschein haben, besitzen und fahren schon über 56 % aller Einwohnerinnen und Einwohner ein Auto. Diese Prozentzahl wird noch weiter steigen, da es immer mehr Führerscheinbesitzer geben wird. Das ist ja nichts Negatives. Wichtig ist die vernünftige Benutzung des „vierrädrigen Freundes“ also die Prioritätensetzung.  Der Mensch und die Umwelt sind wichtiger als das Auto. Das hat dann etwas mit der Umsetzung der „Lokalen Agenda Stuttgarts" zu tun. Viele sehen dies auch unter dem „Gedanken Gottes Schöpfung“ erhalten.

 

Um aber eine Alternative zum Auto zu haben, ist der Bau der Stadtbahnlinie 15 so wichtig. Busverkehr fordern meist diejenigen, die den öffentlichen Nahverkehr eher selten, bestimmt nicht täglich benutzten. Nicht umsonst waren die Stammheimer vor 49 Jahren so glücklich, daß die Straßenbahn endlich nach Stammheim fuhr. Jetzt mussten sie nicht mehr Bus fahren oder laufen. Diejenigen, die nach mehr Parkplätzen rufen (wie z.B. manche Geschäftsleute) sollten vielleicht selber welche anbieten und dies nicht vom Steuerzahler (über die Stadt Stuttgart) verlangen.

 

Im Namen des Bezirksbeirats möchte ich mich bei allen bedanken, die sich nicht nur für die Sanierungsmaßnahmen eingesetzt, sondern sie kritisch und mit immer neuen Ideen begleitet und bei der Umsetzung mitgeholfen haben. Besonders erwähnen möchte ich dabei den Bürgerverein, den HGV und unsere Polizei.

 

 

Mit herzlichem Gruß

Ihr Rainer Böhm

Bezirksvorsteher